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Gewitter mit Starkregen löst Überschwemmungen und Unterspülungen aus
Viele Keller unter Wasser

 

Eine sehr langsam ziehende Gewitterzelle war am frühen Sonntagnachmittag dafür verantwortlich, dass etliche Feuerwehreinsätze im nordöstlichen (KBI-Bereich Mitte) bzw. östlichen (KBI-Bereich Ost) Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab in kurzer Zeit erforderlich wurden. Diese mussten durch eine Vielzahl an Feuerwehreinsatzkräften abgearbeitet werden. Spätnachmittags verlagerte sich das Geschehen in den westlichen Landkreisteil um Grafenwöhr und Eschenbach.
Die ersten Alarmierungen erfolgten ab ca. 13:00 Uhr im Nachbarlandkreis Tirschenreuth (dort wütete die Gewitterzelle bereits). Im Einsatz war die FF Floß, die angeforderte Sandsäcke lieferte und bei Einsätzen zum Auspumpen von Kellern mithalf. Im eigenen Bereich säuberte sie in der Ortschaft Gösen die Straße, pumpten einen überschwemmten Keller im Ortsteil Hardtheim leer und säuberten eine verschmutzte Straße.

 

Eingesetzte Feuerwehr:

FF Floß

Gesamtstärke:

ca. 34 Einsatzkräfte

 

Nach momentanem Stand wurden 11 Einsatzstellen von der FF Floß abgearbeitet, davon 3 im eigenen Bereich.

Ab 13:35 Uhr heulten dann in den Gemeindebereichen Flossenbürg und Georgenberg die Sirenen: Das Gewitter hatte den Landkreis NEW erreicht.
In Flossenbürg wurden sämtliche Kanaldeckel ausgehoben. Die Feuerwehr sperrte daraufhin kurzzeitig die Durchfahrtstraße St2154 und beförderte alle Deckel wieder an ihren vorgesehenen Platz. Hier konnten die Einsatzkräfte dann auch relativ bald wieder ins Feuerwehrhaus einrücken.

 

Eingesetzte Feuerwehr:

FF Flossenbürg

Gesamtstärke:

ca. 20 Einsatzkräfte

 

Im Ortsbereich Georgenberg wurden von einem Neubaugebiet Geröll und Schlamm auf die Straße gespült sowie etliche Keller überflutet. In verschiedenen Georgenberger Ortsteilen war Wasser in die Keller der Wohnhäuser gedrungen sowie Straßen überschwemmt und verschmutzt. Da die Anzahl der Einsatzstellen relativ bald an die Grenze des Machbaren für die Ortswehr stieß wurden sämtliche Ortsteilwehren (Neudorf bei Georgenberg, Neuenhammer, Brünst, Waldkirch) sowie die Feuerwehr Reinhardsrieth alarmiert. Im Georgenberger Feuerwehrhaus wurde eine Abschnittsführungsstelle eingerichtet. Von hier aus nahm Kreisbrandmeister Andreas Götz die Einsätze von der Integrierten Leitstelle Nordoberpfalz entgegen und koordinierte die Einsatzkräfte der beteiligten Feuerwehren. Kreisbrandrat Marco Saller und Kreisbrandinspektor Martin List machten sich ebenfalls auf den Weg nach Georgenberg.

Eingesetzte Feuerwehren:

FF Brünst

 

FF Georgenberg

 

FF Neudorf bei Georgenberg

 

FF Neuenhammer

 

FF Reinhardsrieth

 

FF Waldkirch

Führungskräfte:

Kreisbrandrat Marco Saller

 

Kreisbrandinspektor Martin List

 

Kreisbrandmeister Andreas Götz

Gesamtstärke:

ca. 66 Einsatzkräfte

 

Nach momentanem Stand wurden ca. 10 Einsatzstellen im Bereich Georgenberg abgearbeitet.

 

Mittlerweile war das Gewitter langsam weiter Richtung Osten gezogen, so dass auch in Reinhardsrieth selbst sowie in den Waidhauser und Pleysteiner Gemeindegebieten Straßen überflutet bzw. unterspült wurden. Dabei wurde die erst vor kurzem nach Sanierungsarbeiten wieder freigegebene Ortsverbindungsstraße zwischen Miesbrunn und Reinhardsrieth stark in Mitleidenschaft gezogen, da die Bankette auf einer Länge von mehreren hundert Metern wegbrachen und der darin befindliche Schotter mitgerissen wurde. Diese wurde umgehend von Feuerwehrkräften gesperrt, etliche Weiher und Bachläufe mit ihren Schleusen wurden kontrolliert. Für mehrere Kühe wurden die Waidhauser Feuerwehrler möglicherweise zu Lebensrettern: Sie waren beim Weiler Papiermühle kniehoch im steigenden Wasser eingesperrt und wurden kurzerhand ins Trockene geführt. An diesen Einsatzstellen wurden die Einsatzkräfte von Kreisbrandinspektor Martin Weig und Kreisbrandmeister Matthias Schmidt unterstützt.

Eingesetzte Feuerwehren:

FF Hagendorf

 

FF Miesbrunn

 

FF Pleystein

 

FF Reinhardsrieth

 

FF Waidhaus

Führungskräfte:

Kreisbrandinspektor Martin Weig

 

Kreisbrandmeister Matthias Schmidt

Gesamtstärke:

ca. 40 Einsatzkräfte

 

Nach momentanem Stand wurden 5 Einsatzstellen im Bereich Waidhaus/Pleystein abgearbeitet.

Fast zeitgleich breitete sich auch in westliche Richtung eine Gewitterzelle über dem Stadtgebiet Windischeschenbach sowie die östlich vorbeiführende Bundesautobahn BAB93 aus. Auch hier mussten die Einsatzkräfte Straßen säubern und Keller auspumpen, denen die plötzlich auftretenden Wassermassen zusetzten. Bei zwei Verkehrsunfällen aufgrund der starken Regenfälle auf der BAB93 in Fahrtrichtung Norden wurden zum Glück keine Personen schwerer verletzt. Hier sorgten die Feuerwehrleute aus Windischeschenbach und Neuhaus für die Verkehrsabsicherung während der Unfallaufnahme und Fahrzeugbergung sowie für die Säuberung der Fahrbahn. Mit im Einsatz zur Unterstützung im Bereich Windischeschenbach war hier der zuständige Kreisbrandmeister Thomas Weidner.

Eingesetzte Feuerwehren:

FF Neuhaus

 

FF Windischeschenbach

Führungskräfte:

Kreisbrandmeister Thomas Weidner

Gesamtstärke:

ca. 45 Einsatzkräfte

 

Nach momentanem Stand wurden 8 Einsatzstellen im Bereich Windischeschenbach abgearbeitet.

 

Ab ca. 17:30 Uhr - im Osten war es mittlerweile wieder ruhiger geworden - wurde es dann für die Floriansjünger im Städtedreieck Eschenbach-Grafenwöhr-Pressath hektisch: Eine neue, sich nur langsam bewegende, Gewitterzelle hatte sich hier v.a. über Grafenwöhr und Eschenbach gebildet und sorgte mit Starkregen für Überflutungen, verunreinigte Straßen und vollgelaufene Keller. Im Grafenwöhrer und Eschenbacher Feuerwehrhaus wurde jeweils zur Koordination der verschiedenen Einsatzstellen eine Abschnittsführungsstelle errichtet.

Eingesetzte Feuerwehren:

FF Burkhardsreuth

 

FF Eschenbach

 

FF Gmünd

 

FF Grafenwöhr

 

FF Gößenreuth

 

FF Hütten

 

FF Kirchenthumbach

 

FF Pressath

 

FF Speinshart

 

FF Weiden

 

BtF USAG Grafenwöhr

Führungskräfte:

Kreisbrandrat Marco Saller

 

Kreisbrandinspektor Wolfgang Schwarz

 

Kreisbrandmeister Gerald Wölfl, Jürgen Haider, Reiner Kopp

Gesamtstärke:

ca. 110 Einsatzkräfte

 

Nach momentanem Stand wurden 34 Einsatzstellen im Bereich Grafenwöhr sowie 41 Einsatzstellen im Bereich Eschenbach abgearbeitet.

 

In der Zeit von Sonntag, 14.06.2020 12:00 Uhr bis Montag 15.06.2020 00:00 Uhr wurden somit ca. 110 verschiedene Einsatzstellen (was ca. 170 Einsatzberichten entspricht) von insgesamt ca. 315 Feuerwehreinsatzkräften abgearbeitet.

Über die Einsatzlage in Oberbibrach, Gemeinde Vorbach, wo ein gebrochener Weiherdamm das Dorf überflutete, wird gesondert berichtet: Wassermassen erfordern Katastrophenschutzeinsatz

 

 

Unwetter 14...
Unwetter 14.06.2020 Unwetter 14.06.2020
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Text: KBM Alexander Kleber

Bilder: Jürgen Masching, Freier Journalist, www.oberpfalz-aktuell.com