Vohenstrauß ist bei der Bestellung digitaler Funkempfänger Vorreiter. Die Stützpunktfeuerwehr übernimmt als eine von 116 Feuerwehren im Landkreis Neustadt erneut eine Führungsrolle.

Feuerwehren werden künftig digital alarmiert. Im Einsatzgebiet der Integrierten Leitstelle Weiden (ILS) erhält Vohenstrauß nach Waldsassen die zweite Komplettausstattung mit digitalen Funkempfängern (Pagern). Dazu wurden am Donnerstag 64 Active Paging Radio Terminals (APRT) überreicht. Die Kommune besitzt nun 130 Geräte, die anteilig bereits an die weiteren sechs Ortsteilwehren verteilt wurden. Die neue Technologie arbeitet zuverlässiger und schneller als die bisherige. Dabei sind die Aktiven der Feuerwehr Vohenstrauß die ersten, die davon profitieren – zur Freude von Kommandant Mario Dobmayer. Zur kleinen Feier im Gerätehaus baute er die neuen digitalen Meldeempfänger vor den Gästen auf dem Tisch auf. Stephan Schieder von der Taktisch-Technischen Betriebsstelle (TTB) der Integrierten Leitstelle Nordoberpfalz hatte jedes Gerät vorprogrammiert.

Probleme bei Lieferketten


Alfred Rast freute sich, dass die digitale Alarmierung in der Region nun in Betrieb genommen werden kann. Die ersten Geräte seien geliefert. Der Projektleiter Digitalfunk und Geschäftsführer des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Nordoberpfalz hob vor allem den höheren Datenschutz gegenüber den bisherigen Piepsern hervor. Die Umstellung sei in etwa mit einem Umstieg von einem Wählscheibentelefon auf ein Smartphone zu vergleichen. Immerhin habe die analoge Technik mittlerweile 40 Jahre auf dem Buckel. Gleichzeitig sprach Rast auch Probleme bei den Lieferketten an. Er könne nur immer wieder an die Kommunen appellieren, möglichst bald Bestellungen aufzugeben.

80 Prozent Zuschuss


„Ich freue mich, dass wir in Vohenstrauß die ersten Funkwecker ausgeben können“, sagte Landrat Andreas Meier. „Für uns als Verantwortliche der Stadt ist es eine Selbstverständlichkeit, alle Belange, die die Feuerwehren betreffen, ob Sirenen, Pager oder Fahrzeuge, bestmöglich zu bedienen“, ergänzte Bürgermeister Andreas Wutzlhofer. Wenn auch Kämmerer Rainer Dötsch schwer schluckte bei der Investition, aber mit 80 Prozent Zuschuss sei das leistbar, meinte der Rathauschef. Die Stadt ließ sich die Ausstattung mit der neuesten Technik einiges kosten. Insgesamt sind die Pager mit 69.460,30 Euro berechnet. Davon kamen vom Freistaat 55.586,24 Euro Zuschuss, 13.892,06 Euro muss die Kommune schultern. Die optimale Gewährleistung der Alarmierung mit den neuen Geräten sieht Kreisbrandrat Marco Saller als großen Vorteil. Auch Jürgen Meyer freute sich riesig über die Neuerung, denn als ILS-Leiter zittere er mit seinen Kollegen jedes Mal, wenn ein Unwetter über die Oberpfalz rase. Das marode analoge System kranke und sei nur mehr schwer aus Restbeständen zu bedienen. Deshalb werde es dringend nötig, dass sich auch andere Kommunen für diese Investition entscheiden. „Ihr seid die allerersten von allen Kommunen, die wir bedienen, die komplett mit Pagern und Sirenen ausgestattet sind. Das ist ein Vorzeigeprojekt.“ Abschließend bezifferte Kreisbrandrat Marco Saller die Anzahl der aktiven Feuerwehrleute im Landkreis auf 4698. Und das Schönste: Die Zahl sei trotz Corona in den vergangenen beiden Jahren konstant geblieben.

 

 

Text: Elisabeth Dobmayer (dob)
Bilder: Alexander Kleber, KBM