Kartenkunde

Waldkirch. (pi) Die Messlatte war hochgelegt. „Wir möchten den Jugendlichen schließlich etwas bieten“, hatte sich die Waldkirchner Feuerwehr für die „Zwölf-Stunden-Aktion“ vorgenommen und für den Samstag ein anspruchsvolles Programm erstellt. Die Vorbereitungen haben sich auf jeden Fall gelohnt; denn es gab von allen Seiten ein großes Lob an das Team um die Kommandanten Wolfgang Reber und Andreas Gleißner.

„Was wird denn heute alles auf uns zukommen?“, war die sicher berechtigte Frage der 35 Nachwuchsfeuerwehrleute aus Floß, Kaimling, Roggenstein, Waldthurn und Lennesrieth sowie des Technischen Hilfswerks (THW) Weiden. Es sollte eine ganze Menge sein. „Heute geht es zum einen um das gegenseitige Kennenlernen und zum anderen darum, die jungen Leute auf ihre Aufgaben vorzubereiten“, war die Devise der Gastgeber. Und so gaben sie ihnen schon zum Einstieg mit auf den Weg: „Ihr sollt ja auch einmal Verantwortung übernehmen.“

Dazu gehören etwa Kenntnisse der Unfallverhütungsvorschriften, die ihnen der stellvertretende Kommandant Andreas Gleißner vermittelte. Eine ausgiebige Fahrzeugkunde durfte ebenfalls nicht fehlen. Und da waren die jungen Damen und Männer bei den Feuerwehren Waldthurn und Lennesrieth sowie beim THW in besten Händen.

„Wenn die Sirene heult oder der Funkwecker schreit, muss es schnell gehen“, wies Kommandant Wolfgang Reber hin. „Wir müssen umgehend am Einsatzort sein.“ Das Lesen von Karten und das Fahren nach Funk gehören deshalb für ihn zum absoluten „Muss“, sodass der Unterricht „Kartenkunde“ ein wesentlicher Bestandteil war. Nicht fehlen durfte auch eine Präsentation des Umgangs mit einem Seilzug durch das THW.

„Es brennt!“ Mit dem Aufruf ging es um 16.10 Uhr auf den Höhepunkt des Aktionstags zu, als sich die jungen Leute mit ihren 15 Betreuern auf den Weg zum „Brandherd“ machten. Auch da hatte die Waldkirchner Wehr perfekte Vorarbeit geleistet, vor allem aber der Kommandant selbst, der seine alte Hütte als Brandobjekt zur Verfügung gestellt hatte und den Einsatz koordinierte. Dazu gehörte neben dem Legen einer rund 100 Meter langen Schlauchstrecke durch die Feuerwehren Lennesrieth und Roggenstein natürlich die Bekämpfung des Brandes durch die Wehren aus Kaimling und Waldthurn sowie der Gastgeber selbst.

„Eine Person wird vermisst“, war eine weitere Aufforderung, schnell zu reagieren. Und da zeigten die Nachwuchsleute aus Floß, dass sie mit den Atemschutz-Masken schon gut umgehen können. „Person in Sicherheit“, konnten sie schließlich melden.

Ein weiteres „Highlight“ sollte aber noch kommen. Gegen 19.15 Uhr landete nämlich noch ein Hubschrauber der Polizei-Hubschrauberstaffel aus Roth. „Das war der Höhepunkt zum Schluss“, freute sich Gleißner über die Zusage aus dem Präsidium der Bayerischen Bereitschaftspolizei in Bamberg sowie die Präsentation des Hubschraubers und die Erläuterungen durch die Beamten. Die zwölf Stunden waren inzwischen längst überschritten. Aber das war für alle Nebensache. „Es hat Riesenspaß gemacht“, stand unisono fest.

Das stellten der stellvertretende Kreisjugendfeuerwehrwart Dominik Zintl und der THW-Jugendbetreuer Sebastian Bürger fest. Sie sprachen wie Kreisbrandmeister Alexander Kleber von einem ereignisreichen Tag und hoben die Koordination durch die Feuerwehr Waldkirch hervor. Deren stellvertretender Kommandant Andreas Gleißner freute sich, „dass alle diszipliniert und mit großer Motivation bei der Sache waren“. Ein dickes Lob gab es auch von Bürgermeister Johann Maurer.

Eine weitere positive Nachricht hatte noch der Kommandant selbst. „Sebastian Träger hat in Störnstein die Jugendleistungsprüfung mit Erfolg absolviert“, ließ Wolfgang Reber wissen und informierte über die Zusage der Feuerwehr Lennesrieth, die Aktion im Jahr 2020 zu veranstalten.