First Responder

Die Aktiven sind bereit für die neue Aufgabe: Am 1. Januar, 0 Uhr, startet nicht nur das neue Jahr, sondern auch der "First Responder" der Feuerwehr Kirchenthumbach.


Dieser soll das "therapiefreie Intervall" verkürzen, also die Zeit zwischen dem Eintreten eines medizinischen Notfalls und der ersten medizinischen Versorgung. Das Einsatzgebiet des "First Responder", des qualifizierten Ersthelfers, umfasst nicht nur das Gemeindegebiet von Kirchenthumbach, sondern auch Teile der Nachbarkommunen. Im Dienst ist er täglich von 18 bis 6 Uhr, an den Wochenenden und an Feiertagen rund um die Uhr.

In der Sitzung des Marktgemeinderats im September 2019 hatten die beiden Projektleiter Justin Goss und Marco Fraunholz nach einem langen Entscheidungsprozess erstmals das Vorhaben „First Responder“ vorgestellt. Sofort bekamen sie einstimmigen Zuspruch aus dem Gremium. Danach musste der Antrag auf Genehmigung an den Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung gestellt werden. Bereits im Oktober kam die schriftliche Bestätigung, dass die Feuerwehr mit ihrem Projekt starten kann.
 
Dann ging es Schlag auf Schlag. Flyer mussten gedruckt und verteilt werden, Spendenkonto und Aktionen wurden organisiert, Ausbildung und Dienstpläne wurden erstellt. „Das alles war zwar ziemlich stressig, aber man hat es dennoch gerne gemacht“, betont Justin Goss.

Bei einer Besprechung des Dienstplanes im Dezember wurde an alle Mitglieder der „Sondergruppe“ die neu angeschaffte Dienstkleidung ausgegeben. 15 Freiwillige waren bei der Feuerwehr nach und nach für ihren Einsatz als "First Responder" ausgebildet worden. Jeder von ihnen hat rund 80 Stunden Ausbildung oder mehr hinter sich.

Im Hintergrund haben die Kommandanten Torsten Goss und Fabian Leipold mit den beiden Projektleitern Justin Goss und Marco Fraunholz in den vergangenen Monaten hart gearbeitet. Intern mussten Wege gefunden werden, die Einsatzbelastung für die Freiwilligen vernünftig zu verteilen. Und Pflichteinsätze wie zur Brandbekämpfung, das haben die Feuerwehrleute schon in der Sitzung des Gemeinderats betont, haben weiterhin Priorität.

Die Kosten für die Gemeinde halten sich in sehr engen Grenzen, weil die Wehr die Ausrüstung wie Notfallrucksäcke und Einsatzkleidung aus Spendenmitteln selbst beschafft hat. Zudem verfügt der "First Responder" über einen Defibrillator, medizinischen Sauerstoff und Beatmungsbeutel, Material zur Verkehrsabsicherung, Feuerlöscher, Desinfektionsmittel und Material für die Eigensicherung.

Wer die Helfer weiterhin finanziell unterstützen möchte, kann spenden auf das Konto IBAN DE78 7706 9764 0504 4135 20 bei der Raiffeisenbank Kirchenthumbach, Verwendungszweck "First Responder Kirchenthumbach".

Quellenangabe:
Text und Bild: Jürgen Masching, Freier Journalist